11. graduation, good bye, and coming home

hallöchen

Leider war ich wie immer zu beschäftigt oder faul hier meinen letzten Eintrag zu schreiben.
Ich bin jetzt seit sechs Tagen wieder "zu Hause" und es gibt vieles zu erzählen. Aber alles der Reihe nach.

Letzte Schultage

In den letzten Schultagen haben wir nicht mehr viel gemacht, das heisst eigentlich doch, denn ich hatte nicht viele Senior Klassen, und die mussten alle noch etwa sechs Tage länger in die Schule als die, die in der Abschlussklasse waren. Da ich eben in der Abschlussklasse war, hatte ich ich schon am 29. Mai meinen letzten Schultag. Am Morgen hatten wir noch ein bisschen Schule, also wir sind in jede Klasse gegangen und haben sicher gemacht, dass wir alle Bücher zurück gebracht hatten und dass es nichts mehr gibt, dass wir einreichen müssen oder so. Dann hatten wir noch ein Assembly in der Sporthalle, bei dem man der ganzen Schule das jährliche good bye video gezeigt hatte mit Erinnerungen von dem ganzen Schuljahr. Danach haben sich alle Lehrer in einer Reihe aufgestellt und jeder Schüler konnte durch die Reihe gehen und jedem Lehrer einzeln auf wiedersehen sagen. Das war ein sehr trauriger Moment, nicht nur für uns Austauschschüler, sondern auch für die Amerikanischen Schüler, denn es war ja auch deren letzter Schultag.

Ich glaube fast jeder Mensch hat an diesem Tag mindestens einmal geweint, mich eingeschlossen.

Es war auch sehr traurig zu wissen, dass man wahrscheinlich die meisten Menschen nie wieder sehen wird...

Graduation

Am ersten Juni hatten wir unsere Abschlussfeier, sogenannte Graduation. Ich habe mich schon total darauf gefreut, endlich meine cap und meinen gown anzuziehen und mit allen anderen Seniors in dem Kuhstall zu sitzen und mein fake Diplom zu bekommen (Ich wünschte es wäre ein echtes Diplom). Jedenfalls war das ein tolles Gefühl, am Abend da oben mit den anderen Graduates zu sitzen und darauf zu warten, dass mein Name aufgerufen wurde und ich über die Bühne gehen konnte, um mein Diplom zu bekommen.

Nach der ganzen Zeremonie ging es auch direkt an die Safe Party. Davor aber wurden noch gefühlt 3820483752 Bilder gemacht, mit der Familie und so ziemlich allen Freunden die dort waren.

Die Safe Party ist halt so eine Party die von der Schule organisiert wird und man die ganze Nacht etwas unternimmt. Meistens geht man nach Portland oder so und macht halt so etwas wie ein Freizeitpark besuch oder eine Casino Nacht auf einem Schiff oder so.

Unsere Safe Party war in Tillamook in dem Airmuseum. Wir hatten einen Helikopter und jeder durfte einmal eine Runde über Tillamook bei nach drehen, bis zur Bay und wieder zurück. Das ganze hat total viel spass gemacht, war aber noch lange nicht alles. Es gab sehr viel Essen und auch einen Film, ein Casino, Laser tag, eine Zipline, und noch vieles mehr. Jeder hat auch eine kleine Decke geschenkt bekommen und eine Wasserflasche. Die ganze Party ging bis Morgens um fünf Uhr, dann wurden wir wieder zurück an die Schule gefahren und mussten von unseren Eltern abgeholt werden.

Es war jedenfalls toll die ganze Graduation zu erleben, denn da in der Schweiz läuft es ja ganz anders ab.

Bye Zaina, Aly, and Nunu

Am darauf folgenden Samstag hatten wir ein hatten wir ein letztes Bonfire mit all unseren YES Schülern. Es kamen viele Menschen und wir alle hatten total viel spass und es war einfach ein toller Abend. Es war auch sozusagen unsere Graduation Party, aber eigentlich mehr so ein zusammensein von Freunden und Familie am Strand mit ein paar S'mores und viel Kuchen.

Am Dienstag darauf mussten wir dann leider Zaina, Aly und Nunu good bye oder see you later sagen. Ich und Hannah haben diese Nacht bei Zaina übernachtet und am nächsten Morgen ging es ab an den Flughafen. Leider hatte deren Flug eine Stunde Verspätung und da ich eine Stunde schlaf bekam, da wir irgendwie um Mitternacht noch in die Bay springen mussten (also eigentlich nur Zaina, da sie eine Wette verloren hatte, ich aber ein sozialer Mensch bin und mit ihr gesprungen bin), war ich dezent übermüdet und habe die ganze Zeit geheult und dann haben alle anderen auch angefangen zu heulen und ja dann haben die drei und die anderen YES Schüler beschlossen, schon mal durch den Zoll zu gehen, um das Auf Wiedersehen ein bisschen kürzer und schmerzlindernder zu machen.

Ja es war kein schöner Abschied, denn man weiss nicht wann man diese Menschen, die einem total wichtig geworden sind in diesem Jahr, wieder sehen wird.

Weekend in Seaside/Astoria

Ein paar Tage später hatten dann meine Mom und meine Schwestern auch Ferien und wir haben beschlossen, für Zwei Tage nach Seaside zu gehen. Seaside erinnert mich ein bisschen an Hollywood, denn die hatten so kleine Strandläden und auch so viele blinkende Lichter an der Promenade. Wir vier hatten total viel spass und ich habe noch viele kleine Andenken und Geschenke gekauft.

Die Nacht verbrachten wir auf einem Campingplatz in einer kleinen Hütte. Am nächsten Tag haben wir ein altes Militärgebiet mit Bunkern und einen Statepark besichtigt, was auch sehr cool sich anzuschauen war. Ich habe diese Zwei Tage total genossen und ich fand, dass ich auch noch einmal viel näher zu meiner Familie gekommen bin.

Portland and Cheesefactory

Ein paar Tage später sind wir noch nach Portland (Downtown) gegangen, da ich noch nie richtig dort war. Natürlich mussten wir zu Voodoo Doughnut gehen, das ist ein muss wenn man Portland besichtigt. Wir gingen auch an den Fluss und zu China Town. Natürlich mussten wir ein letztes mal zu Target gehen und auch zu Walmart. Das war einfach ein muss. Ach wie ich diese Läden vermisse... Ausserdem gingen wir auch noch zu Salt and Straw, das ist eine Ice Cream kette aus Portland, und die hatten echt gute Ice Cream.

ein paar Tage zuvor gingen wir auch noch in die neue Cheesefactory in Tillamook. Sie wurde Mittwoch eröffnet und das war bereits der neue Rekordtag. Es war toll, endlich die neue Fabrik zu sehen, nicht nur das kleine Provisorium. Ausserdem war es total schön gemacht. Ich hätte nie gedacht, dass sie so schön werden wird, aber sie haben echt alle meine Erwartungen übertroffen.

Parade Day

Da ich ja in einem Tanzteam war, haben wir an der Jährlichen June Dairy Parade mittgetanzt. Meine zwei Schwestern und ich haben alle getanzt, mit noch etwa 70 anderen Schüler der Tillamook School of Dance. Ich hatte noch nie in einer Parade getanzt und es war eine sehr gute Erfahrung, jedoch auch sehr anstrengend. Ich mochte unseren Tanz und es ging eigentlich viel zu schnell vorbei.

Als wir fertig waren mit tanzen konnten wir noch den Rest der Parade schauen, was mich an die Fasnacht erinnert hat. Eigentlich hat jedes Unternehmen und auch viele Gruppen, wie zum Beispiel der Jagdverein und die Tanzstudios etwas einstudiert oder einen Wagen vorbereitet und sind halt so durch das ganze Dorf gegangen. Eben, ein bisschen so wie an der Fasnacht.

Mit dem Parade Day war das auch mein letzter, ganzer Tag in Tillamook. Ich war sehr emotional an diesem Tag, weil ich es bis dahin noch überhaupt nicht realisiert habe, dass wir jetzt wirklich nach Hause müssen...

Departure Day

Dieser Tag war glaube ich der schlimmste in meinem ganzen Austauschjahr. Ich hatte noch nie so viel geweint wie in den letzten zwei Tagen.

Ich muss ehrlich sein, ich habe etwa zwei Stunden in dieser Nacht geschlafen, da ich erst etwa um 11pm angefangen habe mit packen, dann feststellte, dass ich einen dritten Koffer brauche und dann mit meiner Mom noch etwa drei Stunden gesprochen habe, und irgendwie um 4:15am dann mal schlafen ging. Leider war ich so nervös und aufgeregt, dass ich dann um 6am wieder aufgewacht bin und nicht mehr schlafen konnte. Um so etwa 10am gingen wir an den Strand und haben noch das letzte mal Zeit als Familie genossen. Ich war wieder am heulen wie nichts, aber konnte den Strand trotzdem irgendwie noch geniessen. Danach gingen wir nach Hause und ich konnte noch fertig Packen, da ich in der Zwischenzeit meinen dritten Koffer abholen konnte. Danach hiess es, meinem Hund tschüss zu sagen und das ganze weinen ging wieder los... dann ging es los zu meinen Grosseltern, denen tschüss zu sagen. Da musste ich auch wieder heulen. Und dann ging es auch schon los nach Portland... Dort angekommen ging es mit überraschenderweise okay, da alle anderen AFSer aus meiner Region auch dort wahren und ich abgelenkt war. Natürlich hatte mein grösster Koffer dann noch Übergewicht und ich musste wieder alles umpacken, aber als ich das dann geschafft habe, gingen wir noch lustige Bilder machen und haben noch gegessen. Und dann irgendwann um so 8pm hiess es good bye. Das war das schwierigste, dass ich in meinem ganzen Leben jemals machen musste, meiner Familie auf wiedersehen zu sagen.

Trip Home

Nach dem Tschüss hiess es für etwa 4 1/2 Stunden zu warten... wir hatten noch eine Kerzen Zeremonie und eine Orientation, die das langweiligste auf der ganzen Welt war... wir mussten über Höhepunkt und so sprechen, die einen nur noch trauriger machten als man eh schon war. Danach hatten wir so ein bisschen zeit für uns, und um so etwa 1:30am ging es mit dem Bus nach Seattle. Diese Fahrt ging etwa 3 1/2 stunden und ich hatte die meiste Zeit davon geschlafen. In Seattle angekommen, ging es an den Flughafen, an dem wir dann in so einem Warteraum etwa bis 1:30pm warten mussten, dass wir unsere Koffern aufgeben konnten und endlich durch die Sicherheitskontrolle gehen konnten. Es fühlte sich an wie ewig, denn ich wollte nur wieder zurück nach Tillamook oder mich nach Zug beamen. Leider war beides nicht möglich...

ja und dann irgendwann um 4:30pm sollte unser Flieger nach Paris gehen, aber da irgendetwas falsch war, fliegen wir erst um 5:30 Uhr los. Diese Stunde kamen wir dann auch in Paris zu spät an und wir hatten noch genau 50 Minuten, um nochmals durch die Sicherheitskontrolle zu gehen und unser Gate quer am anderen Ende des Pariser Flughafens zu erwischen. Auf die Minute genau haben wir dann unseren Flieger erwischt. Leider hat unser Gepäck den Flug nicht erwischt, was wir dann etwa 50 Minuten später in Zürich feststellten. Ich hatte zwei von meinen Koffern bekommen, der dritte kam nicht an. Sara, Leonie, Noelle und Sven hatten gar keinen Koffer bekommen. Da brach auch für ein paar Minütchen Panik aus und da wir ja eh alle schon so krass müde waren, was das gar nicht förderlich für unseren Zustand.

Aber dann, als wir alle die Vermisstmeldung unserer Koffer aufgegeben haben, konnten wir endlich unsere Familien sehen. Jeder hat geheult und es war ein sehr unreeller, komischen, jedoch schöner Moment. An diesem Zeitpunkt wollte ich halt einfach nur noch nach Hause... Aber ja, nach dem ich meine Mutter und meinen Vater begrüsst hatte, ging es auch schon nach Hause. Übrigens war ich über 30 Stunden unterwegs von dem Zeitpunkt Sonntag Abends, and dem ich meiner Gastfamilie tschüss gesagt habe, bis ich Dienstags irgendwie um 4:30pm angekommen bin. Das war auch die längste Reise meines Lebens...

Ja jetzt bin ich seit einigen Tagen wieder zu Hause und ich habe mich mehr oder weniger eingelebt. Ich werde mich nie wieder 100% zu Hause fühlen, da Tillamook für immer mein anderes zu Hause sein wird.

Danke viel mal an alle die immer wieder diesen Blog gelesen haben und mich darauf angesprochen haben. Es ist schade, dass dieses unglaubliche Jahr schon zu ende ist...

Thank you Tilly, you've treated me well. It's not a good bye, it's a see you in a year!

Lots of love,

Caro <3